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Weihnachtsgrüße per E-Mail: So vermeiden Sie peinliche Fehler
Panik bricht aus? Schnell noch einen Weihnachtsgruß per E-Mail schicken!
5.12.17 | 0 Kommentare | Author: Rolf Preuß

Traditionell werden ab Ende November Weihnachtsgrüße verschickt. Früher war es die klassische Weihnachtskarte und – je nach Unternehmensgröße – ein logistischer Kraftakt, um hunderte von Karten auf die Reise zu bringen. Seit einigen Jahren hat sich das Geschehen verlagert, und Weihnachtsgrüße werden immer häufiger per E-Mail verschickt. Das nimmt teilweise skurrile Formen an, frei nach dem Motto „lästige Pflichtaufgabe: erledigt“.

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin überzeugt von den Vorzügen des E-Mail-Marketings. Mit Inhalten, die auf die Zielgruppe abgestimmt sind und ein klares Ziel verfolgen, werden die Empfänger informiert und nicht belästigt. Aber gerade zum Jahresende scheinen die Regeln in den Marketingabteilungen völlig aus dem Blick zu geraten.

Weihnachtsgrüße: je persönlicher, desto besser

Traditionell bedanken wir uns mit einer Weihnachtskarte bei Kunden und Geschäftspartnern für die Zusammenarbeit im zu Ende gehenden Jahr. Je persönlicher das geschieht, umso besser. Mit einer individuellen Karte, die einen handschriftlichen Gruß enthält, drücken Sie Wertschätzung aus. Das wird der Empfänger der Karte wahrnehmen.

In der abgeschwächten Form enthält jede Karte den gleichen, vorgedruckten Text, aber handschriftlich unterzeichnet.

Weihnachtskarte mit Werbung?

Würden Sie auf die Idee kommen, in der Weihnachtskarte für Ihre Produkte zu werben oder auf zukünftige Messeteilnahmen hinzuweisen? Sicher nicht. Eigenartig, dass diese Grundhaltung nicht gilt, sobald Kunden, Geschäftspartnern oder Interessenten die Weihnachtsgrüße per E-Mail übermittelt werden.

Weihnachtsgrüße: lernen von schlechten Beispielen

Im letzten Jahr habe ich E-Mails mit Weihnachtsgrüßen gesammelt. Ich wollte sehen, wie das Verhältnis von guten zu schlecht gemachten Weihnachts-E-Mails ist. Das Ergebnis war für mich ernüchternd: Über 75 % waren eher Werbe-E-Mails mit wenig Bezug zu Weihnachten.

Die folgenden Beispiele sollen Ihnen helfen, die Fallstricke zu erkennen, die bei Weihnachtsgrüßen lauern, die per E-Mail verschickt werden.

Beispiel 1: Monatlicher Newsletter mit Weihnachtsmotiv

Die Betreffzeile lautet „News von SICK – Dezember 2016“. Die Headergrafik wünscht frohe Weihnachten, im Fließtext geht es dann sofort um neue Produkte. Ein Bezug zu Weihnachten fehlt. Erst im letzten Absatz folgt ein Standardspruch: „Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen in unsere Produkte und Leistungen und wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Interessant, dass man mir „Vertrauen in unsere Produkte und Leistungen“ attestiert. Weshalb ich das interessant finde? Ich bin gar kein Kunde.

Weihnachtsgrüße

Weihnachts-E-Mail von SICK 2016

Tipp: Kombinieren Sie Ihre Produktwerbung nicht mit Weihnachtsgrüßen. Das ist unpersönlich und wird vom Empfänger negativ wahrgenommen.

Beispiel 2: Happy Holidays für einen Empfänger in Deutschland?

 Ja, es ist nicht immer leicht, sich sicher in einem internationalen Umfeld zu bewegen. Aber warum schreibt man einen Empfänger in Deutschland nicht auf Deutsch an? Vielleicht weil das Unternehmen nicht weiß, dass ich aus Deutschland bin?

Hmm, die regulären Newsletter erhalte ich aber in meiner Muttersprache. Also liegt der Grund woanders. Egal, auf jeden Fall hat mich dieses „Happy Holidays“ mit dem zweisprachigen Textbaustein nicht positiv berührt.

Weihnachtsgrüße

Tipp: Schreiben Sie die Empfänger Ihres Weihnachtsgrußes in deren Landessprache an. Das gilt auch für die Betreffzeile. Sonst wird Ihr Unternehmen leicht als oberflächlich wahrgenommen.

Dass es auch anders geht zeigen die positiven Beispiele, die ich für Sie ausgewählt habe.

Beispiel 3: Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!

Die Firma JUMO verschickt regelmäßig E-Mail-Newsletter. Zu Weihnachten haben die Verantwortlichen der Versuchung widerstanden, die Weihnachtsgrüße irgendwie im regulären Newsletter unterzubringen. Herausgekommen ist eine Weihnachts-E-Mail ohne jegliche Werbung. So muss es sein:

  • Die Betreffzeile sagt deutlich, worum es in der E-Mail geht.
  • Der Inhalt der E-Mail passt 100 % zur Betreffzeile
Weihnachtsgrüße

Tipp: Noch besser wäre es gewesen, für die Weihnachts-E-Mail eine eigene Vorlage zu verwenden. Denn die vielen Icons im Fußbereich der E-Mail sind überflüssig und schmälern den positiven Effekt der Weihnachtspost.

Beispiel 4: Acrolinx wünscht frohe Weihnachten

Auch Acrolinx verschickt regelmäßig E-Newsletter und macht zu Weihnachten alles richtig. Die Betreffzeile sagt, worum es geht, und der Inhalt der E-Mail ist für meinen Geschmack ansprechend geschrieben.

Weihnachtsgrüße per E-Mail

Tipp: Die Betreffzeile wirkt besser, wenn die Empfänger persönlich angesprochen werden mit „Acrolinx wünscht Ihnen frohe Weihnachten“.

Beispiel 5: Eppendorf Weihnachtsgeschenk für Sie

Von Eppendorf erhalte ich fast wöchentlich einen Newsletter, der mit der E-Mail-Software von Agnitas erstellt wird. Die Weihnachts-E-Mail besticht durch eine klare Botschaft: “Eppendorf schenkt mir etwas.”

Das, was die Betreffzeile verspricht, hält der Inhalt der E-Mail. Kurz vor Weihnachten erhalte ich einen Einkaufsgutschein über 20 €, verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr.

Weihnachtsgrüße

Fazit:

Mit gut gemachten Weihnachtsgrüßen heben Sie sich positiv aus der Masse ab. Dazu bedarf es nicht viel:

  • Eindeutige Betreffzeile in der Landessprache
  • Eine passende Headergrafik
  • Inhalt der Weihnachts-E-Mail einsprachig in Landessprache des Empfängers
  • Keine Kombination mit Produktwerbung
  • Eine spezielle E-Mail-Vorlage, die keine überflüssigen Icons oder Textbausteine enthält

In Zeiten von COVID-19 gibt es noch mehr zu bedenken: Wie spreche ich die Empfänger an? Thematisiere ich die Pandemie oder blende ich den Gedanken aus? Dazu gibt Annika Lamer in ihrem Blogbeitrag einige Tipps.

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